Freitag, 19. Juni 2009

Strom geht online - Internet aus der Steckdose

PowerLAN - Strom aus der Steckdose, Internet aus Strom
Der Gedanke ist nicht ganz neu. Nach der Erfindung von LAN und W-LAN stellt PowerLAN, also Strom aus der heimischen Steckdose einen weiteren Fortschritt in Richtung vollkommener Vernetzung dar. Der Schritt erscheint folgerichtig, da LAN und W-LAN auch Schwierigkeiten mit sich gebracht haben. Entweder war man aufgrund der Position des Routers dazu gezwungen ein langes Datenkabel zum Computer zu verlegen oder es konnte sein, dass aufgrund von mächtigen Mauern das Funksignal gestört wurde und man daher seinen PC in die Nähe des Routers stellte. Beide Variante stellen keine optimalen Lösungen dar. Steckdosen bergen dahingegen einen großen Vorteil in sich: Sie sind meist in jedem Raum einer Wohnung und in einer mehrfachen Ausführung anzufinden. Hier stellt sich die Frage wie ein solches Stromnetzwerk funktioniert und wie man es nutzen kann?

Zuerst einmal benötigt man einen speziellen Adapter für das Stromnetzwerk. Dieser hat die Aufgabe die an ihn gesendeten Signale in hochfrequente Signale umzuwandeln, die sich im Anschluss daran durch das Stromkabel durch die Wohnung leiten lassen. Konkret bedeutet dies, dass man sowohl auf der Sender- als auch auf der Empfängerseite einen solchen Adapter anbringen muss. Somit benötigt man mindestens zwei dieser Adapter. Für alle, die sich einen raschen Überblick über die Preise der PowerLine-Adapter machen wollen, können hierfür den die Preissuchmaschine von Preis.de nutzen: PowerLine bei Preis.de.

Der PowerLine-Adapter ermöglicht es einem bspw. zwei PCs miteinander zu verbinden und damit ein privates Netzwerk zu schaffen. Dies bietet sich besonders für Wohngemeinschaften oder bei Bürogemeinschaften an. Sie können auf diese Weise schnell Daten miteinander austauschen ohne sich dafür einen eigenen Server zulegen zu müssen. Die momentane Höchstgrenze bzgl. der Rechner, die sich verbinden lassen, liegt bei 255. Darüber hinaus erlaubt das Internet aus der Steckdose einen Zugang zum Internet von jedem Zimmer aus. Die Daten können nämlich von jeder x-beliebigen Steckdose der Wohnung gezogen werden, sobald die Daten erst mal den Weg ins Stromnetz gefunden haben. So lässt sich z.B. Musik aus dem Schlafzimmer losschicken und schließlich im Wohnzimmer genießen.

Im Vergleich zu den klassischen Netzwerkmethoden verfügt das PowerLAN gleich über mehrere Vorteile. Auf der einen Seite ist PowerLAN überall verfügbar, auf der anderen Seite werden die Datenpakete nahezu fehlerfrei übermittelt. Beim WLAN nimmt die Stärke des empfangenen Signals mit Zunahme der Entfernung deutlich ab und die Internetverbindung wird daher langsamer. Dahingegen lässt sich beim PowerLAN das Internet auch über weite Distanzen ohne signifikante Geschwindigkeitseinbußen benutzen. Die Datenübertragungsraten erreichen Werte von 200Mbit/s (brutto), was in der Praxis einen Wert von 60 Mbit/s (netto) ausmacht. Damit lassen sich problemlos Videos streamen oder auch umfangreiche Dateien downloaden. Auch in Punkto Sicherheit müssen sich die Stromnetzwerke nicht hinter den anderen Technologien verbergen. Das System lässt sich einfach mittels eines Passwortes schützen und einen Datenklau kann man damit ausschließen.

Der Online Strom ist jedoch nicht ohne Nachteile behaftet. Die hochfrequenten Signale, die mit dem PowerLAN versendet werden, können manchmal umliegende Elektrogeräte beeinflussen. Des Weiteren können Pieptöne auftreten wie man es vielleicht kennt von Handys, die zu nahe an einer Stereoanlage abgelegt worden sind. Das PowerLAN kann zudem die Empfangsqualität von Radios minimal beeinträchtigen. Wenn die Wohnung aus zwei separaten Stromkreisläufen besteht (dies kann vor allem der Fall sein, wenn zwei Wohnungseinheiten zusammengelegt wurden), muss zusätzlich ein Phasenkoppler angebracht werden. Diesen Installationsvorgang kann nur ein ausgebildeter Elektriker vornehmen. Ein vorheriger Blick in die Schaltpläne der Wohnung, lässt in der Regel leicht erkennen mit wie vielen Schaltkreisen man es zu tun hat.

In den Foren des WWW wird dabei häufig die Frage erörtert, ob die Wahl des Stromversorgers einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des PowerLANs haben könne. Häufig wird zudem die Frage diskutiert, ob die fortschrittliche Technologie auch mit Ökostrom funktioniere und man eventuell gewisse Punkte bei einem Stromanbieterwechsel besonders beachten müsse. Die Frage lässt sich schnell beantworten: Nein, man muss hier nichts beachten. Strom hat stets die gleich physikalische Beschaffenheit unabhängig davon, ob er aus Kohle, Atomenergie oder Erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Somit hat jedermann die freie Wahl auch wenn er sich für PowerLAN entschieden hat.

In vielen Foren zum Thema PowerLAN wird die Befürchtung von ausufernden Stromkosten geäußert. Diese Angst ist unbegründet. Häufig haben die komplizierten Gerätschaften eines WLAN-Netzwerkes sogar einen höheren Stromverbrauch. Nicht alle, die ihr Internet aus dem Stromnetz nutzen, wissen aber wo man günstig Strom über das Internet finden kann. Mit den realisierten Einsparungen lässt sich schnell ein PowerLAN Adapter kaufen, um damit die ganze Wohnung zu vernetzen. Ein einfacher Strompreisvergleich in München belegt nämlich schon, dass man als Zwei-Personen Haushalt über 300 im Jahr einsparen kann, sofern man seinen Stromversorger wechselt.

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